Erweiterung der Sonnenblumenschule, Langen
BGF: ca. 4.600 m²
Lph 1-9
in der Bauausführung
Die Erweiterung zur 5-zügigen Ganztagsschule erfordert eine Neuorganisation der Bestandsschule sowie einen Erweiterungsbau. Der 3-geschossige Neubau wird im südöstlichen Grundstücksbereich in unmittelbarer Nähe zur Bestandsschule errichtet. Somit entsteht ein neues Gesamt-Ensemble, das die neu gestalteten Pausenbereiche umfasst. Raumprogramm, Standort und der erforderliche Rückbau des Familienzentrums wurden im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens (LP 0) erarbeitet.
Der Neubau besteht aus zwei polygonalen Baukörpern (Cluster), die von einem zentralen Erschliessungsbereich aus zugänglich sind. Jahrgangsübergreifend wird nach dem Lernhauskonzept unterrichtet. Somit entstehen 5 Lerncluster mit je 4 Klassenzimmern, die jeweils über die zentrale Halle erreichbar sind. Das Lernhauskonzept sieht eine dezentrale Anordnung der Funktionen um einen gemeinsam nutzbaren, flexiblen Lernbereich vor. Die Kinder können sich innerhalb des „Lernhauses“ frei bewegen. Differenzierungsräume, WC-Anlagen, Lehrerarbeitsbereiche und Lagerflächen sind dem jeweiligen Lernhauscluster zugeordnet.
Im EG befindet sich, neben einem Lernhaus-Cluster, die Mensa mit Bezug zum Außenraum.
Entsprechend dem pädagogischen Konzept ist die Mensa der zentrale Bereich der Schulgemeinschaft. Dem trägt die zentral angeordnete Bühne, sowie die fassadenseitige Sitzbank Rechnung. Hier werden, neben der Mittagsversorgung, wöchentliche Versammlungen der Schüler abgehalten.
Ein besonderes Augenmerk wurde in der Planung auf die Funktionalität der fest eingebauten Möbel gelegt. Sowohl Garderoben, als auch Sitzelemente, Schränke und auch die in der Halle angeordnete Boulderwand wurden in enger Abstimmung mit der Schule speziell für die Bedürfnisse von Grundschulkindern entwickelt.
Transparenz, Blickbezüge, der Einsatz natürlicher Materialien und Oberflächen prägen den Entwurf, der vor allem ein kindgerechtes Schul- und Lebensumfeld bietet, dass die Kinder intuitiv erleben und nutzen können.
Nachhaltigkeit und resourcenschonendes Bauen sind maßgebliche Planungsvorgaben. Das Gebäude wurde als Holz-Stahlbeton-Hybridbau in Passivhausstandard realisiert. Stahlbetondecken und Wände dienen als passive Speichermasse, die vorgehängte Holzrahmenbaufassade wurde elementiert vorgefertigt. Durch diese Konstruktion werden mehr als 650 Tonnen CO2 eingespart.
Die Wärmeversorgung erfolgt mittels Wärmepumpe und Fußbodenheizung, die weitestgehend über die Eigenversorgung durch PV-Strom betrieben werden.
Der hohe Vorfertigungsrad ermöglichte die Umsetzung bei extrem beengten Baustellenverhältnissen unter der maximalen Reduzierung von Störungen des Schulbetriebes im Bestandsgebäude.